LERNEN SIE GESS KENNEN – Treffen Sie die Monstertöter des Theaterclubs

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Nach monatelanger Vorbereitung wurde im Mai 2022 die Theaterproduktion „She Kills Monsters“ aufgeführt. Um dies zu ermöglichen, opferten mehr als 30 Schüler/-innen aus verschiedenen Jahrgangsstufen der Deutschen und Europäischen Sektionen dafür ihre Pausen und die Zeit nach der Schule. Das GESS Magazin sprach mit Stacy Ohrt-Billingslea und ihren Schauspielschüler-/ innen.

Stacy, Ihre Leidenschaft für das Theaterspielen ist ansteckend, und wir haben gehört, dass das Theaterspielen einen großen Teil Ihrer Schullaufbahn ausgemacht hat. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Mein bisheriger Lebensweg als Regisseur, Schauspieler und Pädagoge war vielfältig und aufregend. Meine Liebe zum Reisen, zu Kultur und Kommunikation sowie das Bedürfnis, diese Leidenschaften mit meinen Kindern zu teilen, haben meinen Mann (ebenfalls Lehrer an der GESS) und mich auf ein internationales Lehrabenteuer geführt. Zunächst verbrachten wir fünf Jahre an der American School Foundation Guadalajara in Mexiko, wo wir ein florierendes Theaterprogramm auf die Beine stellten, das Schüler/-innen aller Klassenstufen vereinte, fesselnde und lehrreiche Theatererlebnisse für die gesamte Gemeinschaft produzierte und die Schüler/-innen zu kreativen, mitfühlenden und verantwortungsbewussten Führungspersönlichkeiten eintwickelte.

Meine Leidenschaft für die Künste und den Aufbau von Programmen führte mich als nächstes in die Position des Direktors für darstellende und visuelle Künste an der International School Dhaka in Bangladesch. Davor war ich Leiterin der Schauspielabteilung am Yakima Valley College, wo ich eingeladen wurde, den Vorsitz des nationalen Dramaturgieprogramms für den pazifischen Nordwesten (Region 7) im Rahmen des Kennedy Center American College Theatre Festival zu übernehmen.

In andere Positionen die ich inne hatte waren Executive Direktorin des Children’s Museum, Missoula und Spezialistin für PYP und MYP Performing Arts an der Missoula International School in Missoula, MT.

Es sieht so aus, als ob Sie Ihre Leidenschaft für Drama und Theater an Orte und zu Menschen gebracht haben. Was reizt Sie an der Arbeit an Schulen?

Kreativität und Zusammenarbeit sind zwei Hauptaspekte meiner täglichen Interaktion mit Schülern/-innen und Kollegen. Als Künstlerin, Pädagogin und Naturliebhaberin ermutige ich meine Schüler-/innen, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, um einen Sinn in ihren Erfahrungen im Klassenzimmer und in der Welt um sie herum zu finden. Ich bin der festen Überzeugung, dass es für die Entwicklung der heutigen Künstler, Führungskräfte und Weltbürger unerlässlich ist, die Schüler/-innen dazu zu inspirieren, Fragen zu stellen, Kontakte zu knüpfen und mit Integrität, Mitgefühl und Selbstvertrauen einen Beitrag zu leisten.

Die Theaterproduktion „She Kills Monsters“ hat mit ihrem Titel unsere Aufmerksamkeit erregt. Worum geht es in dem Stück und warum haben Sie es für die Arbeit des Theaterclubs ausgewählt?

Kurz gesagt, „She Kills Monsters“ ist ein Drama-Comedy-Stück von Qui Nguyen, das 2011 uraufgeführt wurde und die Geschichte von Agnes Evans erzählt, die ihre Eltern und ihre jüngere Schwester Tilly bei einem Autounfall verloren hat. Agnes begab sich daraufhin auf ein Abenteuer, um ihre verstorbene Schwester kennenzulernen, indem sie ein Dungeons & Dragons-Modul spielte, das Tilly geschrieben hatte, und enträtselte dabei Dinge, die sie nie über ihre Schwester wusste.

Um ehrlich zu sein, habe ich die Geschichte nicht ausgesucht. Meine Schüler/-innen im Diploma Theater Programm und ich haben sie gemeinsam ausgewählt, weil wir alle von der Geschichte so angetan waren, nachdem wir sie gelesen hatten. Es hat viele starken Charakteren, die verschiedenen Herausforderungen und Gefühle ausgesetzt sind und es hat viele starke weibliche Rollen.

Die verschiedenen berührenden Themen in der Geschichte sind für unsere Schüler/-innen in ihrem Alter so relevant, und ich bin sehr stolz auf sie, dass sie diese starke Geschichte umgesetzt haben, insbesondere mit einer Doppelbesetzung und einigen Schülern, die mehr als eine Rolle spielten.

Kurz nach „She Kills Monsters“, im Juni, führte unsere Mittelsstufen Theater-AG ein weiteres Stück auf: „School Daze“ von Lindsey Price. Dies ist eine weitere spannende Geschichte, die die Herausforderungen und Situationen eines Teenagers am ersten Tag der Mittelschule thematisiert.

Man merkt, dass wir bei der Auswahl der Stücke sehr genau darauf achten, dass sie von den Schüler/-innen persönlich angenommen werden und Botschaften vermitteln, die uns am Herzen liegen.

Was steht beim Theatherclub als nächstes auf der Liste?

Wir haben eine großartige Gruppe von Schüler/-innen und Lehrkräften, die sich für den Aufbau des Theaterclubs an der GESS einsetzen. Gemeinsam planen wir für das neue Jahr alles Mögliche, von weiteren Stücken bis hin zu Musicals, um mit unserer GESS-Gemeinschaft in Kontakt zu treten und Gelegenheiten für verschiedene Arten von Publikum zu schaffen.

Ich sorge auch dafür, dass meine Schüler/-innen an der Planung, Entscheidungsfindung, Gestaltung und Leitung beteiligt sind. Sie sind die Theatermacher von heute und morgen, und ich freue mich darauf, wirkungsvolle und sinnvolle Projekte zu schaffen, die uns etwas über das Leben lehren und uns hoffentlich dazu inspirieren, die Welt positiv zu verändern.

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung bei der Arbeit mit Schülern/-innen, und was haben Sie in all den Jahren, in denen Sie mit ihnen arbeiten, gelernt?

Ich unterrichte schon seit langem Theater und habe mit vielen verschiedenen Altersgruppen und Profilen gearbeitet. Ich würde sagen, die größte Herausforderung besteht darin, ihnen zu helfen, ein Gleichgewicht zu finden – akademische Verpflichtungen und soziales Leben unter einen Hut zu bringen und dennoch Zeit für Proben zu haben. Außerdem möchte ich ein sicheres Umfeld schaffen, in dem sie ihre Persönlichkeit erkunden, kalkulierte Risiken eingehen und Fähigkeiten entwickeln können, die ihnen ihr ganzes Leben lang helfen.

Was erhoffen Sie sich, dass die Schüler/-innen durch die Teilnahme am Theater lernen können?

Ich möchte, dass sie sich akzeptiert fühlen, dass sie einen Platz haben, wo auch immer sie sind, dass sie lernen, wer sie sind, dass sie an sich selbst glauben, dass sie anderen vertrauen, die ihnen den Rücken stärken, dass sie sich zutrauen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen, und dass sie sich selbst als Schöpfer, Denker, Betreuer und vieles mehr sehen. Dies hilft ihnen, wichtige Teile ihres Selbstwertes und ihrer Identität zu entwickeln.


Hier nun die Sicht der Schüler…

Was ist das Wichtigste, das Ihr aus der Teilnahme an dieser Theaterproduktion mitnehmen oder lernen konntet?

„Wir können uns aussuchen, was wir machen wollen! Nicht jeder will schauspielern oder auf der Bühne stehen, oder manche wollen nur das Monster spielen. Es gibt so viele Möglichkeiten, wie wir uns einbringen können, z. B. Kostümdesign, Beleuchtung, Ton, Requisiten, Tanzchoreografie, als Inspizienten oder anderes.“

„Jeder ist Teil einer größeren Maschine und alle Teile müssen gleichzeitig funktionieren, damit diese wunderschöne, magische Geschichte entstehen kann!“

Warum ist es wichtig, dass Sie die Geschichte von „She Kills Monsters“ erzählen?

„Viele Teenager können sich mit den Charakteren und dem, was sie durchmachen, emotional identifizieren.

„Es gibt so viele Aspekte in dieser Geschichte. Seit Covid, haben sich viele Menschen wahrscheinlich eine Zeit lang isoliert gefühlt. Es fühlte sich gut an, die Maske abzulegen, sich wieder mit anderen zu verbinden und durch die Linse dieser Geschichte Unterschiede zu feiern, mit Mobbing umzugehen, Beziehungen und sich selbst zu akzeptieren, Trauer, Liebe, Geschwisterliebe, Familie und mehr zu verarbeiten… Für uns ging es auch darum, auf Menschen zuzugehen, wie können wir die Sichtweise eines anderen verstehen und ihm helfen?“


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