Im Jahr 2006 kam Terry Moran als Musiklehrer an die GESS. Damals befand sich die Schule am Bukit Tinggi und Terry standen zwei Musikräume zur Verfügung – einer unter dem Lehrerturm und einer über der Kantine. Die GESS war eine kleine Schule mit bescheidenen Ansprüchen.
Bald darauf stieg die Zahl der Schüler jedoch beträchtlich an und mit ihr der Bedarf an mehr Platz. Terry erinnert sich daran, dass der Raum unter der Parkebene abgesperrt werden musste, um Platz für eine Musikabteilung und das Gesangs- and Instrumentalprogramm (VIP) zu schaffen – dieses Programm wurde von Terry ins Leben gerufen und wir werden später noch mehr darüber erfahren. Nur wenige wissen, dass es für eine kurze Weile Pläne gab, einen Block zwischen der Kantine und der Halle des IES (Institute of Engineers) zu bauen, die die GESS für Unterrichtsstunden gemietet hatte. Die Pläne wurden nicht verwirklicht. Zu einem Zeitpunkt wurden sogar Räume in der Hollandse School angemietet, die sich gegenüber dem damaligen GESS-Campus am Bukit Tinggi befindet.
Das erste GESS-Schullied
Während die Schule stetig wuchs, fanden auch andere Veränderungen statt. Vor Terrys Ankunft gab es kein Schullied an der GESS. Er erinnert sich, dass er bei seiner ersten Versammlung an der GESS überrascht war, dass kein Schullied oder keine Nationalhymne gesungen wurden. Das brachte ihn ins Grübeln, und ehe er sich versah, hatte er die Melodie und den Text für ein Schullied geschrieben, das die Gemeinschaft zusammenbringen sollte.
Das Schullied entstand während inspirierter Schreibmomente zwischen den Unterrichtsstunden und zu Hause. Das Lied wurde dann zum ersten Mal auf einer Vorstandssitzung vorgestellt. Terry brachte ein mobiles Keyboard mit in den Sitzungssaal und spielte das Lied vor. Der Song kam bei dem kleinen Publikum bestehend aus den Vorstandsmitgliedern zweifellos gut an. Terry bemerkte jedoch, dass er einen kleinen Fehler gemacht hatte – statt „hier in GESS (German European School Singapore)“ hatte er „hier in GES“ geschrieben. Er musste es korrigieren, hatte aber volles Vertrauen, dass das Lied dem Vorstand gefiel. Jürgen Völker, ein Lehrer der deutschen Abteilung, schrieb dann die deutsche Strophe des Liedes.
Terry beschreibt das Schullied wie folgt:
„Zunächst einmal ist das Schullied ein Gedicht, wenn Sie den Text lesen, werden Sie das sicher erkennen… Und es ist eine Geschichte. Es ist eine Geschichte, wie wir nach Singapur kommen. Es ist eine Geschichte darüber, an unserer Schule zu sein und zu lernen… und im Grunde genommen großartige Dinge zu erreichen.“
Schon bald lernten alle Kinder der Grundschule das Lied, das dann dem Rest der Schule während einer großen Präsentation mit einem Schüler- und Lehrerorchester vorgestellt wurde, bei der die gesamte Grundschule mitsang.
Gesangs- und Instrumentalprogramm und „Instrumente in der Klasse“-Programm
Neben dem Schullied führte Terry auch neue Initiativen ein, wie z. B. das Programm „Instrumente in der Klasse“ und das Gesangs- und Instrumentalprogramm, die beide bis heute fortgeführt werden und die Leidenschaft für Musik bei Schülerinnen und Schülern aller Altersgruppen fördern.
Terry erzählte uns, dass das Gesangs- und Instrumentalprogramm ohne die Hilfe eines Elternteils – Jennifer -, die ihm vom damaligen Leiter der Grundschule, Bruce Holmes, vorgestellt wurde, nicht hätte durchgeführt werden können. Jennifer half dabei, das Programm ins Leben zu rufen und zum Laufen zu bringen. Das Programm begann mit 30 Schüler/-innen, und innerhalb eines Semesters waren über 100 Schülerinnen und Schüler eingeschrieben. Da das Programm immer beliebter wurde, reichten die regelmäßigen Konzerte nicht mehr aus, und schließlich wurde das VIP-Goldkonzert eingeführt.
Im Jahr 2009 rief Terry das Programm „Instrumente in der Klasse“ ins Leben, um das Erlernen von Musik praxisnaher zu gestalten und allen Schüler/-innen der dritten Klasse die Möglichkeit zu geben, ein Saiteninstrument zu erlernen, das sie interessiert.
„Es war eine Herausforderung und auch ein kleines Glücksspiel als Leiter der Musikabteilung diese verrückte Idee eines 8-wöchigen Programms umzusetzen. Aber zum Glück hat sich das Risiko gelohnt. Wir hatten unser erstes Konzert; es war ein Erfolg und die Eltern waren begeistert.“
In dieser 16-jährigen Beziehung zur GESS hat Terry viel Liebe in die Schule und ihr Musikprogramm gesteckt, und die Schule schätzt seine Energie, sein musikalisches Genie und seine Kreativität gleichermaßen. Von den vielen Konzerten, die er mit seinem Team von Musiklehrkräften ermöglicht hat, bis hin zu den musikalischen Leckerbissen, die er uns jedes Mal beschert, wenn er bei Veranstaltungen auf dem Klavier spielt, gibt es unzählige wunderbare Beiträge. Da scheint es nur recht und billig, dass Terry der GESS alles Gute zum Geburtstag wünscht, indem er ein paar Zeilen aus dem Schullied singt, aber mit einer kleinen Abwandlung.