Die Abteilung, die sich um das Wohlergehen der Schüler/-innen an der GESS kümmert, wurde 2023 umstrukturiert, um unserer Gemeinschaft durch neue Initiativen und Programme besser zu dienen. Außerdem haben wir neue Mitglieder im Team begrüßt, die wertvolle Fachkenntnisse und Erfahrungen mitbringen. Wir sprechen mit Cara Lucas, Lead Counsellor, über ihre bisherige Arbeit an der GESS.
Könnten Sie sich vorstellen und uns ein wenig über Ihr bisheriges Leben in Singapur erzählen?
Mein Name ist Cara, und ich arbeite seit September 2023 als Lead Counsellor an der GESS. Ich bin außerdem Mutter von zwei Kindern, die an der GESS zur Schule gehen – Leo, der 5 Jahre alt ist, und Ava, die fast 3 Jahre alt ist. Mein Mann Ben und ich lieben es, Zeit mit unseren Kindern zu verbringen, und wir versuchen, den Sonntag als Familientag zu nutzen, an dem wir gemeinsam eine lustige Aktivität unternehmen. Wir schwimmen gerne, gehen in der Natur spazieren und besuchen all die tollen Kinderspielplätze in Singapur. Außerdem liebe ich Lesen, Yoga und Kochen.
Ich bin in einer kleinen Stadt namens Armidale in Australien aufgewachsen, bevor ich nach Sydney zog, um an der Universität Psychologie zu studieren. Nach meinem Abschluss arbeitete ich in einer Privatpraxis als Psychologin und stellte fest, dass die Arbeit mit jungen Menschen und ihren Familien meine Leidenschaft ist. Ich hatte das Gefühl, dass ich in einer Schule mehr bewirken und die längerfristigen Auswirkungen der therapeutischen Maßnahmen sehen könnte. Ich begann dann als Leiterin der Beratungsabteilung an einer privaten Mädchenschule in Sydney zu arbeiten.
Diese Aufgabe hat mir sehr viel Spaß gemacht, und ich habe viele Erfahrungen und Einblicke in die Bereitstellung von Beratungsdiensten und Präventionsprogrammen für ganze Schulen im Bildungskontext gewonnen. Dies und meine Leidenschaft für das Reisen führten dazu, dass ich mich vor 8 Jahren erfolgreich um eine Stelle als Schulpsychologin und stellvertretende Leiterin der Sicherheitsabteilung an einer internationalen Schule in Singapur bewarb. Das Team und ich waren in der Lage, die Programme zum Wohlbefinden und zum Schutz der Schüler/-innen so weit zu verändern, dass die Schule als beste Schule für das Wohlbefinden der Schüler/-innen in Singapur anerkannt wurde.
Was hat Sie dazu bewogen, unserer GESS-Familie beizutreten?
Als eine Stelle an der GESS ausgeschrieben wurde, war ich sehr interessiert, da ich wusste, dass die GESS einen ausgezeichneten Ruf als ganzheitliche, gemeinschaftsorientierte, gemeinnützige Schule hat. Außerdem fühlte ich mich persönlich und beruflich mit dem strategischen Umsetzungsplan verbunden, was mich dazu veranlasste, mich für meine derzeitige Stelle zu bewerben.
Ich habe das Gefühl, dass ich in der Rolle als Lead Counsellor weiterhin meine Leidenschaft für die individuelle Arbeit mit Schüler/-innen und ihren Familien ausleben kann, während ich gleichzeitig auf strategischer Ebene tätig bin und mit dem Team bei der Umsetzung von Programmen für das Wohlbefinden der gesamten Schule zusammenarbeite, um sicherzustellen, dass alle Schüler/-innen vom sozialen und emotionalen Lernen profitieren und die Möglichkeit haben, sich zu entfalten.
Wir haben das Gefühl, dass Sie sich an der GESS gut eingelebt haben. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Ihnen aus?
Meine Arbeit ist immer sehr abwechslungsreich, was die Arbeit spannend und interessant macht. Ein typischer Tag beginnt normalerweise mit individuellen Beratungsgesprächen. Ein/-e Schüler/-in kann die Beratung aus verschiedenen Gründen in Anspruch nehmen, z. B. wegen Ängsten, schlechter Laune, Freundschaftsproblemen, Konflikten zu Hause und vielem mehr. Diese Sitzungen sind immer privat und vertraulich, es sei denn, es besteht ein Risiko. Im Anschluss an die Sitzung muss ich möglicherweise mit den Eltern oder Lehrkräften darüber sprechen, wie sie den/die Schüler/-in weiter unterstützen können, sofern der/die Schüler/-in seine Zustimmung dazu gibt. Ich fülle dann Fallnotizen aus und melde ihn/sie bei Bedarf für eine Folgesitzung an.
An den meisten Tagen habe ich Besprechungen mit Mitgliedern in meiner Abteilung. Bei diesen Treffen kann es um die Überprüfung von Programmen und die Planung ihrer Umsetzung gehen. Im Moment arbeitet das Beratungsteam an der Weiterentwicklung des Beratungsprogramms, das die Workshops und Initiativen, die wir im Laufe des Jahres durchführen, festlegt. Ich bin auch Mitglied des Safeguarding-Teams und arbeite derzeit an der Überarbeitung und Aktualisierung des Krisenreaktionsverfahrens.
Nach dem Mittagessen gehe ich manchmal in die Klassen, um Workshops zu verschiedenen Themen des sozialen und emotionalen Wohlbefindens zu halten, z. B. Stressbewältigung, Bewältigung von Veränderungen und Übergängen, Entwicklung gesunder Freundschaften und vieles mehr. Am Nachmittag habe ich in der Regel mehr Einzelgespräche mit Schüler/-innen und treffe mich nach der Schule oft mit Eltern oder Lehrkräften.
Sie sehen also, dass mein Tag sehr arbeitsreich, aber nie langweilig ist!
Welchen Herausforderungen begegnen Sie in Ihrer Rolle an der GESS? Und wie meistern Sie diese?
Es kann vorkommen, dass ich viele Überweisungen auf einmal erhalte und ich dann eine Einstufung vornehmen muss, um die Dringlichkeit der Bedürfnisse festzustellen oder um festzustellen, ob die Schüler/-innen mehr von anderen Arten der Unterstützung profitieren könnten.
Um dieses Problem zu lösen, arbeitet unsere Abteilung für schulisches Wohlbefinden an der Einführung des mehrstufigen Unterstützungssystems (MTSS). Dabei handelt es sich um einen schulweiten Ansatz, bei dem Lehrkräfte, Beratende und unser Team zusammenarbeiten, um die Lernenden zu beurteilen und Interventionen zu planen. Durch genaue Beobachtung und Überprüfung unserer Schüler/-innen können wir Lernende mit Schwierigkeiten frühzeitig erkennen und schnell eingreifen. Je nach den Bedürfnissen der Schüler/-innen können wir gezielt eingreifen und die Unterstützung für diejenigen, die Probleme haben, verstärken. Das MTSS-Modell unterstützt nicht nur gefährdete Schüler/-innen, sondern kann durch einen proaktiven Ansatz für soziales und emotionales Lernen verhindern, dass die Schülerinnen und Schüler zu einem späteren Zeitpunkt gezieltere Unterstützung benötigen, und ihnen allen das nötige Rüstzeug mitgeben, um die beste Version ihrer selbst zu werden.
Was motiviert Sie bei Ihrer Arbeit mit Kindern? Gibt es etwas, das Sie anders machen würden, wenn Sie die Gelegenheit dazu hätten?
Meine Motivation ergibt sich aus dem Gefühl der Belohnung, das ich empfinde, wenn ich sehe, wie ein junger Mensch Schwierigkeiten überwindet und sich zu entwickeln beginnt. Einer der lohnendsten Aspekte meiner Rolle als Schulberaterin ist, dass ich die Freude habe, aus erster Hand zu sehen, wie sich die Maßnahmen langfristig auswirken.
Wenn ich darüber nachdenke, ob ich in meiner Karriere etwas anders gemacht hätte, kann ich ehrlich antworten, dass ich glaube, dass ich den besten Job der Welt habe. Meine Arbeit ist jeden Tag so abwechslungsreich, interessant und ansprechend, und die Arbeit mit und die Unterstützung von jungen Menschen und ihren Familien ist so lohnend.
Außerdem liebe ich die Arbeit in einem schulischen Umfeld, das mir ein starkes Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit vermittelt. Innerhalb des Beratungsteams habe ich das Vergnügen, mit sehr erfahrenen und sachkundigen Fachleuten zusammenzuarbeiten. Wir alle haben unterschiedliche Ansätze und Fähigkeiten, und ich gewinne an Fachwissen, indem ich mit dem Team an unserem gemeinsamen Ziel arbeite, unseren Schüler/-innen ein außergewöhnliches Niveau an Betreuung zu bieten.
Die Bereiche Psychologie und Schulberatung sind sehr dynamisch, und die ständigen Neuentwicklungen bieten mir einen ständigen Strom von Lernmöglichkeiten, die ich sehr schätze. Ich habe das Glück, dass ich an der GESS dabei unterstützt werde, mich kontinuierlich beruflich weiterzubilden, so dass ich immer auf dem neuesten Stand der Forschung und der evidenzbasierten Praxis bin.
Wie beurteilen Sie das Engagement und den Ansatz der GESS in Bezug auf das Wohlbefinden der Schüler/-innen?
Ich habe festgestellt, dass sich das Engagement und der Ansatz der GESS für das Wohlergehen der Schüler/-innen stark darin widerspiegelt, wie sehr sich alle Mitarbeitenden, mit denen ich in Kontakt gekommen bin, wirklich um das Wohlergehen der Schüler kümmern.
Dies zeigt sich für mich in unserem täglichen Umgang mit den Lernenden, wie gut wir unsere sie kennen und wie wir uns über die Grenzen hinaus engagieren, um sie zu unterstützen. Unsere Lehrkräfte haben sich verpflichtet, zum sozialen und emotionalen Lernen und zur Unterstützung der Schüler/-innen beizutragen, da sie erkannt haben, dass ein junger Mensch nur dann schulische Leistungen erbringen kann, wenn er gesund ist – körperlich und geistig. Dies wird auch von der Forschung bestätigt, denn das soziale und emotionale Wohlbefinden eines Menschen ist ein besserer Prädiktor für den künftigen Erfolg als die schulischen Leistungen.
Die GESS hat viel in den Bereich des Wohlbefindens der Schüler/-innen investiert und wird dies auch weiterhin tun. Unsere Beratungs- und Kinderschutzteams sind erheblich gewachsen, so dass wir jetzt vier Berater/-innen haben, die in der gesamten Schule arbeiten, und eine neue stellvertretende Leiterin des Safeguarding Teams. Das im November 2023 neu eröffnete Student Wellbeing Centre ist ein auf die Schüler/-innen ausgerichteter Raum, der einen Pod umfasst, der als Entspannungsraum konzipiert wurde, in dem die Lernenden Aktivitäten zur Regulierung ihrer Emotionen durchführen können. In diesem Raum befinden sich auch die Büros der Beratungslehrer/-innen, die von den Schüler/-innen zur Unterstützung genutzt werden können.
Im Rahmen des 5-Jahres-Strategieplans der Schule arbeiten wir hart daran, viele andere Ziele zu erreichen, um eine ganzheitliche Schule der Spitzenklasse zu werden.
Wie hat die GESS für Sie berufliche Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen, damit Sie weiterhin Ihr Bestes für unsere Schüler/-innen geben können?
Das Beratungsteam und die Abteilung für das Wohlergehen der Schüler/-innen im weiteren Sinne werden ermutigt, sich kontinuierlich weiterzubilden und fortzubilden. Seit ich an der GESS angefangen habe, hatte ich die Gelegenheit, einen ASIST-Kurs und anschließend ein SafeTALK-Training für Ausbildende zu besuchen, damit ich SafeTALK-Workshops mit der GESS-Gemeinschaft durchführen kann.
Während der Tage der beruflichen Weiterbildung für die gesamte Schule nimmt unser Team an unserem eigenen kuratierten Lernprogramm teil, zu dem klinisches Fachpersonal aus der weiteren Gemeinschaft kommen und Präsentationen und Workshops zu einer Reihe von therapeutischen Interventionen anbieten. Dies ist auch eine großartige Gelegenheit für unser Team, enge Kontakte zu anderen Fachleuten in der Branche zu knüpfen, die bei der Überweisung und der laufenden Unterstützung unserer Schüler/-innen helfen können.
Eine neue Initiative für unser Beratungsteam ist die Teilnahme an externer Einzelsupervision mit einem/-r Psycholog/-in, bei der wir vertraulich komplexe Fälle besprechen und Bereiche für die Weiterentwicklung unserer eigenen Praxis identifizieren können.
Wir haben auch die Möglichkeit, an Schulberatungskonferenzen teilzunehmen, wo wir uns über die neuesten evidenzbasierten und weltweit bewährten Verfahren auf dem Laufenden halten können.