Wer hat schon die Chance, während seines Studiums bei der Weltmeisterschaft in Katar zu arbeiten? Alexander, der von 2016 bis 2019 die GESS besucht und dort auch sein Abitur gemacht hat, ist einer von ihnen. Hier erzählt er uns von seinem internationalen Leben nach der GESS und wie es zu seinem Aufenthalt in Katar gekommen ist.
Was hast du nach deinem Abitur an der GESS gemacht?
Ich bin direkt nach meinem Abitur in die Niederlande gezogen, um Hospitality Management an der Hotelschool The Hague zu studieren.
Wie hat die Zeit in Singapur und an der GESS dein Leben geprägt und beeinflusst?
Während meiner Zeit an der GESS habe ich meine besten Freunde kennengelernt, die ich bis heute noch habe. Obwohl wir als Gruppe in Deutschland und den Niederlanden verstreut sind, haben wir es dennoch immer geschafft, einmal im Jahr eine Reise zu organisieren, um gemeinsam Urlaub zu machen. Diese Tradition läuft jetzt seit unserer ersten Reise nach Indien in 2017.
Des Weiteren habe ich die Wahl meines Studiums Singapur zu verdanken. Schon mit 17 Jahren war es möglich für mich part-time in einer Schwimmschule zu arbeiten, wo ich gemerkt habe, dass mir der Kontakt mit Kunden großen Spaß macht. Ein Jahr später habe ich meinen part-time Job gewechselt und habe angefangen, bei Hans im Glück auf der Orchard Road zu arbeiten. Zu dem Zeitpunkt war ich 18 Jahre alt und in der 11. Klasse. Das war mein erster Job im Gastgewerbe und ich war damals überrascht, wie sehr ich ihn geliebt habe. Ich konnte meine fünf erworbenen Sprachen in einem internationalen Umfeld anwenden, mit Kunden kommunizieren und ihnen einen guten Abend gestalten.
Diese Arbeit war sicherlich der Grundstein für meine spätere Entscheidung Hospitality Management zu studieren, die ich bis heute nicht bereut habe und dafür bin ich meiner Zeit in Singapur und an der GESS sehr dankbar.
Was sind deine Lieblingserinnerung an deine Zeit an der GESS?
Die Klassenfahrten waren unglaublich schön. In der 10. Klasse sind wir nach Indien gereist und dann unsere Abi Fahrt nach Tokyo war einzigartig. Aber ich würde sagen, eine meiner Lieblingserinnerungen war die Teilnahme an den Süd-Ost-Asien Spielen in Jakarta, als ich in der 10. Klasse war. Ich habe dort tolle Freundschaften geknüpft mit Schüler/-innen aus anderen Schulen, mit denen ich mich bis heute noch regelmäßig treffe. Des Weiteren, als Team zusammen zu wachsen und monatelang hart zu trainieren, um am Ende den Pokal hochzuheben, ist etwas, was ich nie vergessen werde.
Was vermisst du an Singapur und deinem Leben hier?
Das gute Wetter und natürlich das Essen!
Ich habe mich damals oft mit meinen Freunden im Sixth Avenue Food Court getroffen, um einen chicken rice oder ice kopi zu essen. Auch sind mir meine Ausflüge nach Sentosa in guter Erinnerung geblieben.
Wo bist du und was machst du heute?
Anfang November habe ich die Niederlande verlassen, da ich alle Uni Kurse abgeschlossen habe. Nach einer Woche Urlaub in Island habe ich mich dann auf den Weg nach Katar für die WM gemacht. Dort habe ich drei Wochen lang gearbeitet und bin direkt weiter danach nach Spanien geflogen, wo ich mich momentan befinde, um meine Bachelorarbeit zu schreiben. Als Nächstes ziehe ich dann nach Frankfurt um, wo ich mein letztes Praktikum absolvieren werde, sodass ich im August 2023 dann hoffentlich mein Uni Diplom fertig habe.
Jetzt sind wir natürlich noch neugierig, wie du es geschafft hast, in Katar bei der WM zu arbeiten?
Seit 2022 arbeite ich part-time bei einem österreichischen Catering Unternehmen, das verantwortlich ist für das ganze F&B der Paddock Clubs im Formel 1 weltweit, also für alle VIP-Gäste. Das gleiche Unternehmen war verantwortlich für das F&B in allen VIP-Bereichen in den Stadien in Katar. Ich wurde gefragt, ob es mich interessieren würde, dort für drei Wochen zu arbeiten und ich habe ja gesagt!
Ich bin eine Woche vor Beginn der Weltmeisterschaft geflogen und habe beim set up geholfen. Danach habe ich als Servicemitarbeiter in 5 verschiedene Stadien bis zum Ende der Gruppenphase gearbeitet. Insgesamt war es eine fantastische Erfahrung. Die meisten Mitarbeiter dort waren ungefähr in meinem Alter, also Studenten, die auch in Teilzeit für das Unternehmen arbeiten und aus der ganzen Welt kamen.
Die Arbeitstage waren sehr lang, aber das ist etwas, woran man sich gewöhnen muss, wenn man im Gastgewerbe arbeiten möchte.
Da ich im VIP- und VVIP-Bereichen tätig war, war ich in der Lage, einige Promis zu sehen und zu treffen und manchmal sogar ein bisschen vom Spiel anzuschauen. Aber nur für ein paar Minuten! Denn Gäste gab es ohne Ende manchmal sogar über 1500!