An der GESS ist es uns besonders wichtig unsere Schüler/-innen optimal auf das Leben und die Herausforderungen nach der Schulzeit vorzubereiten. Durch unser BeyondClassrooms Programm bekommen unsere Schüler/-innen schon sehr früh durch Praktika und Präsentationen Einblicke in Unternehmen. Unser Studium und Berufsberatungsteam, bestehend aus Mariola Meyer und Thomas Walton, hilft den Schülern/-innen der Abschlussklassen bei der Auswahl der für sie richtigen Universität oder Ausbildungsbetriebe und steht ihnen unterstützend bei den zum Teil komplexen Auswahlverfahren zur Seite. Umso spannender ist es von einer ehemaligen Schülerin, die heute Managerin in der Personalabteilung bei Neuraxpharm ist, zu erfahren, auf was sie heute bei Bewerbungen besonder achtet.
Wie war dein Werdegang von der GESS bis zu Neuraxpharm heute?
Ich war bis zur 10. Klasse an der GESS und bin danach mit meinen Eltern zurück nach Kiel gezogen, wo ich 2015 mein Abitur gemacht habe. Nach einer Ausbildung zur Groß- und Außenhandels Kauffrau habe ich Marketing und digitale Medien in Düsseldorf studiert und dann bei der Personalberatung Michael Page angefangen und damals vor allem IT-Fachkräfte rekrutiert. Heute arbeite ich als Personalmanagerin bei Neuraxpharm.
Was hast du aus deiner Zeit an der GESS mitgenommen?
An der GESS habe ich eine Offenheit gegenüber anderen Nationalitäten, Religionen und Bräuche gelernt. Noch heute fällt es mir leicht auf fremde Menschen ohne Vorurteile zuzugehen. Das tolle Essen in den Hawkern und das schöne Wetter vermisse ich manchmal noch heute. Auch kann ich mich gut an den starken Zusammenhalt in der Schulgemeinschaft erinnern und die Freizeit, die ich mit meinen Freunden oft auf Sentosa verbracht habe.
Heute arbeitest du als Personalmanagerin bei Neuraxpharm. Wir möchten die Gelegenheit nutzen und dich fragen, was für dich heute eine gute Bewerbung ausmacht.
Ich persönlich bevorzuge immer noch die eher klassisch gehaltenen Bewerbungen. Zu kreative Anschreiben, können leider manchmal das Ziel verfehlen. Der Lebenslauf sollte auf die ausgeschriebene Stelle zugeschnitten sein. Über Rechtschreibfehler brauchen wir, glaube ich gar nicht zu sprechen. Ich lege keinen besonderen Wert auf ein Anschreiben und denke Bewerbungen ohne Anschreiben sind genauso gut, wie die mit. Allerdings sollte, wenn man sich für ein Anschreiben entscheidet, auf eine persönliche Ansprache geachtet werden und sich mit dem Unternehmen, in dem man sich bewirbt, auseinandergesetzt haben. Wenn Ihr euch bewerbt, achtet darauf den/die richtige/n Ansprechpartner/in ausfindig zu machen. Es sieht unschön aus, wenn eure Bewerbung bei der falschen Abteilung eingereicht wird. Dadurch kann eure Bewerbung schnell untergehen. Besonders wichtig ist mir auch zu sehen, in was für einer Position sich der Kandidat heute befindet und was seinen Aufgabenbereich umfasst. Auch erfahre ich gerne mehr über die Hobbys und andere Interessen des Kandidaten, da dies beim Vorstellungsgespräch als Anknüpfungspunkt für Diskussionen dienen kann.
Welche Profile haben am meisten Chancen, zu einem Gespräch eingeladen zu werden?
Ich schaue mir neben dem Studium immer an, was der Kandidat noch zusätzlich gemacht hat. Dabei ist mir besonders wichtig, dass schon erste Arbeitserfahrungen sei es durch ein Praktikum oder als Werkstudent oder im Zuge einer Ausbildung gesammelt wurden. Hierbei spielt der Bereich eine untergeordnete Rolle. Mir geht es vor allem darum, sicher zu stellen, dass der Kandidat die Zusammenhänge und Abläufe in einem Unternehmen nicht nur aus der Theorie kennt.
Spielt der Name der Uni eine große Rolle?
Das kommt sicher auf das Unternehmen an. Für unsere Firma kann ich sagen, dass wir natürlich schon genau wissen, an welchen Universitäten, die für uns spezifisch wichtigen Fächer besonders gut unterrichtet werden. Wir haben zum Teil auch Kooperationen mit Universitäten. Ich persönlich würde aber eher sagen, dass ich bei der Auswahl meiner Kandidaten auf das gesamte Profil schaue und eine gute Uni alleine reicht nicht und ist für mich auch keine Garantie dafür, bei uns zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Wie wichtig sind Netzwerke deiner Meinung nach?
Netzwerke sind neben Empfehlungen heute extrem wichtig und helfen einem ungemein bei der Jobsuche. Manche Stellen werden bei uns gar nicht offiziell ausgeschrieben, weil wir aufgrund von Empfehlungsprogrammen Kandidaten interviewen und dann auch einstellen können. Dabei helfen mir natürlich die klassischen Netzwerke wie LinkedIn und Xing, um mehr über den jeweiligen Kandidaten zu erfahren. Aber auch Alumni Netzwerke wie das von der GESS können als erster Türöffner dienen. Eine Bewerbung von einem Kandidaten aus meinem Netzwerk landet zumindest immer zuerst einmal oben auf dem Stapel und wird mit Sicherheit gelesen, was dann natürlich noch keine Garantie dafür ist, dass der oder diejenige den Job auch tatsächlich bekommt.
Worauf achtest du bei einem Vorstellungsgespräch bei deinen Kandidaten?
Als aller Erstes natürlich Pünktlichkeit. Außerdem erwarte ich von den Kandidaten, dass sie sich vorher gut über unser Unternehmen informiert haben und ein ehrliches Interesse für den Job zeigen. Auch sollten sie in der Lage sein, ein wenig Small Talk zu halten, damit ich sie besser kennenlernen und mir ein Bild von ihrer Persönlichkeit machen kann.
Warum meinst du sind die Schüler/-innen der GESS deiner Meinung nach besonders gut auf die Herausforderungen nach der Schule vorbereitet?
Die GESS schafft es trotz insgesamt großer Schülerzahlen, individuelle Betreuung anzubieten, um so jeden Einzelnen nach seinen Kapazitäten optimal zu fördern. Neben motivierten Lehrern sind mir damals die moderne IT-Ausstattung und die immer aktualisierten Werke in der Bibliothek in Erinnerung geblieben, was ich danach so in Deutschland nicht mehr wieder gefunden habe. Die persönliche Entwicklung der Schüler wird sicherlich auch durch die vielen außerschulischen Aktivitäten, die die GESS anbietet und durch den engen Zusammenhalt in der GESS-Gemeinschaft abgerundet.