von Ulrich Libal
Die Eröffnung des Dairy Farm Campus hat mich motiviert, einen Blick zurück auf die Zeit vor 25 Jahren zu werfen. Damals, von 1994 bis 1997, wurden die neuen Unterrichtsgebäude der Deutschen Schule auf dem alten Bukit Tinggi Campus gebaut.
Ich möchte hier ein wenig über den Anteil von drei Personen an diesem Vorhaben berichten: Norbert Pinno, Regina von Reitzenstein und mir – Ulrich Libal. Keiner von uns hätte gedacht, dass wir eines schönen Tages eine Art „Bauherr“ in Singapur werden würden.
Die Anfänge des DSS Bauausschusses
Jeder von uns fand auf anderen Wegen zu dieser Rolle: Norbert Pinno hatte die Position des Verwaltungsleiters an der Deutschen Schule Singapur (DSS) übernommen. Für meine Frau Regina war es ihre Verbundenheit mit der Schule, die damit begann, dass sie sich um unsere Kinder kümmerte, Lehrkräfte traf und bei Kindergartenfesten half. Dann kam der Tag, an dem sie sich an der Festlegung der Räumlichkeiten für neue Kindergartenklassen und den sich verändernden Raumfunktionen beteiligte. Da sie von Beruf Bauzeichnerin ist, machte ihr das viel Spaß.
Schließlich kam ein noch spannenderes Projekt hinzu: die Renovierung des Theaters und des Auditoriums über der Kantine. Damals kam sie mit Fragen und Diskussionen über Gebäudetechnik und andere Dinge zu mir. Nach und nach wurde ich immer mehr in die Bauangelegenheiten am Bukit Tinggi einbezogen. Meine frühere Arbeitserfahrung in den Bereichen Elektroinstallation, Klimaanlagen, Malerei, Bauwesen und anderen Bereichen kam mir bei der Erweiterung des Bukit Tinggi Campus sehr zugute.
Zu dieser Zeit wuchs die Schule schnell, oder besser gesagt, sie „platzte aus allen Nähten“. Die DSS benötigte viele neue Klassenzimmer, außerdem eine Bibliothek, IT-Räume, Klassen für Physik, Chemie und vieles mehr. Einige Monate vor unserem Einsatz hatte der Vorstand einen Vertrag mit einem Bauunternehmen aus Singapur geschlossen. Sie sollten ein vierstöckiges Gebäude auf der letzten verfügbaren Fläche – dem Basketballfeld am Forum – entwerfen und bauen.
Um diese Bemühungen zu unterstützen und zu helfen, gründeten wir drei irgendwann im Jahr 1994 das „DSS Construction Committee“. Wenn wir etwas Zeit hatten, gingen wir in singapurischen Schulen spionieren, um ein besseres Gefühl für den örtlichen Schulbau zu bekommen. Für den Gesamtplan war es außerdem unerlässlich, viele andere Personen wie Schulleiter, Lehrkräfte, Lernende und externe Fachleute einzubeziehen – wir waren sehr beschäftigt!
Die ersten Pläne für das Bauvorhaben
Dann kam der Tag, an dem der Vertreter des Bauunternehmers die ersten Pläne vorlegte. Und wir – der Bauausschuss – wurden gebeten, die Vorschläge der Architekten zu prüfen. Also breiteten wir die Pläne aus und versuchten, einen „virtuellen“ Rundgang durch die neue Schule zu machen. Es gab viele Probleme – z.B. wurden schöne Räume mit einer spektakulären Aussicht über Singapur, die sich hervorragend für Kunstunterricht eignen würden, als Toiletten verplant – und so kam eine Frage auf: War dies der richtige Schulentwurf für unsere Kinder? Wir waren uns nicht sicher.
Also wandten wir uns mit unserem Anliegen an den Projektleiter der Baufirma, Herrn Krämer, der verstand, dass wir dringend Hilfe und Rat von Expert/-innen mit Erfahrung im Kindergarten- und Schulbau benötigten.
Wir wurden mit einer Planungswerkstatt in Hildrizhausen (bei Stuttgart) verbunden. Das Team um Professor Kroner, Herrn Kirelli und Herrn Dietz hatte bereits mehrere Schulen und Kindergärten gebaut und hervorragende Bücher zu diesem Thema geschrieben. Also schickten wir unsere Pläne nach Deutschland. Ein Telefonat später eilte Herr Kirelli fast auf dem nächstmöglichen Flug nach Singapur. Sein Gepäck bestand vor allem aus Pergamentpapier, Bleistiften, ersten Plänen und einem Kopf voller brillanter Ideen. Er kam an einem Donnerstagabend an. Wochen zuvor waren Einladungen an die Eltern verschickt worden, um das neue DSS-Projekt vorzustellen und zu genehmigen. Dieses Treffen war für den folgenden Montag (nach Herrn Kirellis Ankunft) um 19 Uhr angesetzt.
Am Freitag begannen wir einen Workshop mit vielen Lehrkräften, dem Schulleiter Herrn Schumann und uns dreien. Dieses Treffen im März 1995 öffnete allen Beteiligten die Augen. Wir starrten gebannt auf die vielen Meter Pergamentpapier, auf denen die Entwürfe von Herrn Kirelli für unsere neue Schule in „fließenden“ Linien dargestellt waren. Die entworfenen und zu Papier gebrachten Ideen waren so beeindruckend, dass wir am Sonntagabend vor der DSS-Elternvollversammlung beschlossen, unsere alten Pläne zu den Akten zu legen und stattdessen das völlig neue Konzept zu übernehmen und zu präsentieren.
Am Montag nahm ich mir einen Tag frei und unser Esszimmertisch wurde kurzerhand in eine Werkbank für Architekturmodelle verwandelt. Wir klebten kleine Holzklötze zusammen, malten Fenster darauf und arrangierten Styropor-„Terrains“ als Fundament. Für ein Modell brauchten wir eine kleine Kuppel – also schraubte ich schnell eine Hutmutter vom Fahrrad meiner Tochter ab. Diese sollte ein glänzendes Highlight auf dem „Lehrerturm“ werden. Wir bereiteten auch Modelle für alternative Lösungen vor und eilten zu einem Kopierladen in Bras Basah um dort die Pergamentzeichnungen zu vergrößern und die Präsentation vorzubereiten. Um 17 Uhr hatten wir die kleinen Modelle und einige leicht kolorierte Zeichnungen fertig, die eine fantastische Vorstellung von dem Projekt vermittelten. Wir duschten alle, aßen und gingen in die Aula der Schule. Norbert, meine Frau und ich – wir hatten alle Bammel. Aber Herr Kirelli war ein Profi und präsentierte das Projekt so überzeugend, dass die finale Abstimmung nur noch eine Formsache war.
Wachsende Verantwortung für das DSS Bauausschuss
Der hilfsbereite Herr Krämer von der Baufirma verließ Singapur. Daher musste der Bauausschuss aktiver werden. Zum Beispiel war das Englisch der Architekten ein wenig „eingerostet“, sie kannten die technischen Begriffe im Englischen nicht und sprachen Schwäbisch. Die Ingenieure der Baufirma waren Einheimische und sprachen hauptsächlich Singlish und Hokkien. An dieser Stelle kamen Regina und ich ins Spiel: Ich bin im schwäbischen Teil Deutschlands aufgewachsen und verstehe den Dialekt sehr gut, und da ich außerdem bereits eine Zeit lang in Singapur gelebt hatte, konnte ich auch etwas Singlish. Regina ging zu MPH und kaufte Bücher über das Bauwesen in Asien, um die entsprechenden Fachbegriffe auf Englisch zu lernen.
Aufgrund der Zeitverschiebung ergab sich ein perfektes Arrangement. Abends übersetzten Regina und ich die Fragen, die die Ingenieure aus Singapur hatten, und faxten sie nach Deutschland. Beim Frühstück am nächsten Tag bearbeiteten wir die Antworten aus Deutschland, die nachts per E-Mail oder Fax eintrafen, übersetzten sie und faxten sie an den Auftragnehmer. Manchmal machte Regina sich auch auf den Weg nach Chinatown zum Büro des Bauunternehmens. Unser Arbeitszimmer zu Hause entwickelte sich zu einer Art Knotenpunkt für das Bauprojekt. Ich bin außerdem dem Unternehmen, in dem ich als Marketingmanager arbeitete, sehr dankbar, weil ich fast regelmäßig dienstags und donnerstags in der Mittagspause verschwand, um an der Baubesprechung im Büro des Bauunternehmers teilzunehmen; manchmal gingen diese Besprechungen etwas über die Mittagspause hinaus.
Wir bekamen auch andere Aufgaben, da die Architekten in Deutschland mit ihren Kollegen in Singapur zusammenarbeiten mussten. Die deutschen DIN-Normen kollidierten mit den in Singapur verwendeten britischen Normen. Die deutschen Architekten kannten außerdem viele singapurische Besonderheiten nicht: Wie hält man Kobras aus den Klassenräumen des Kindergartens und dem Sandkasten fern? Wie konstruiert man Säulen, um zu verhindern, dass Affen auf das Dach klettern? Warum brauchen wir Sonnenschirme auf der Nordseite eines Gebäudes? Welche Materialien werden verwendet oder sind verfügbar? Was sind die empfohlenen Konstruktionsdetails für Dachrinnen?
Den Eltern die finale Version der Pläne vorstellen
Am 1. Mai 1995 führten wir einen weiteren Workshop mit den Architekten durch und legten fest, welche Funktionsräume wir brauchten, die Anforderungen, die baulichen Details, und sogar jede Lampe und jeder Lichtschalter wurden erfasst. Alle in der Schule trugen ihre Bedürfnisse und Wünsche in ein Logbuch ein. Die Wünsche haben die Bauunternehmer mitunter verblüfft, vor allem wenn sie schon anders geplant hatten. Wir haben eine „Geben und Nehmen“-Verhandlungsstrategie angewandt, die ich während meines 5-jährigen Aufenthalts in Japan gelernt hatte. Es gelang uns, viele dieser Bedürfnisse und Wünsche kostenneutral zu realisieren.
Am 7. Dezember 1995 waren wir bereit, den Eltern die endgültigen Pläne zu präsentieren. Die Baukosten in Höhe von 6,95 Millionen SGD wurden auf einer Elternversammlung genehmigt. Und der Bau sollte zu Beginn der Sommerferien 1996 beginnen!
Baubeginn und viele interessante Erlebnisse
Wir haben wertvolle Zeit verloren, als wir auf die Genehmigungen der nationalen Umweltbehörde warteten, um Platz für den Bau zu schaffen, und erst einige Tage vor den Sommerferien waren wir bereit für den Start der Bauarbeiten. Es gab also keinen ersten Spatenstich. Die Ferien kamen und die Bauarbeiten liefen auf Hochtouren. Schnell wurde eine kleine Zufahrtsstraße durch den (ehemaligen) Turf Club gebaut, damit die Bagger und Pfahlrammen anrücken konnten. Auch die Anlieferung der Baumaterialien erfolgte später über diese Straße, da der Schulbetrieb während der Bauarbeiten nicht gestört werden durfte. Aus technischen und sicherheitstechnischen Gründen konnten schwere Lkw ohnehin nicht durch das Schulgelände fahren.
Wir hatten oft technische Probleme zu lösen – z.B. das Problem der Trittschalldämmung. Ein solcher Bodenbelag sorgt dafür, dass das Bewegen der Stühle in den darunter liegenden Klassenräumen nicht zu hören ist. In Singapur war diese Methode damals noch völlig unbekannt. Nur die Schiffsbauer in Sembawang verwendeten diese Methode, um die Mannschaftsräume vom Motorenlärm zu isolieren. Auf Anraten unserer deutschen Architekten beschafften wir selbst einige Materialien und entwickelten einen experimentellen „elastischen Boden“, der sich als sehr effektiv erwies und in allen Klassenzimmern eingesetzt wurde.
Ich erinnere mich daran, dass an einem Punkt auch die Schalldämmung zwischen den Klassenräumen ein Thema war. Um eine Schallübertragung zu vermeiden, sollten die Trennwände zwischen den Klassenzimmern in der DSS als „doppelschalige Wand“ und ohne physische Verbindung zwischen den Ziegelwänden gebaut werden. Es sollte nur Luft dazwischen sein. Als die Maurerteams mit ihrer Arbeit begannen, inspizierte ich sie und stellte fest, dass es einige Stahlstangen gab, die die beiden Wände verbanden. Dadurch wurden Schallbrücken geschaffen, die Geräusche übertragen konnten – das war kontraproduktiv. Am nächsten Tag schloss ich mich den Maurern an, und gemeinsam entwickelten wir eine schnellere Methode, um die Doppelwand mit einer Sperrholzplatte als Zwischenlage zu errichten. Die Methode war sauber, schnell und kreierte keine Schallbrücken. Die Maurerteams optimierten die Methode weiter. Es machte Spaß, die Fortschritte zu beobachten.
Nach der Arbeit bin ich oft auf der Baustelle spazieren gegangen, um den Stand der Arbeiten zu überprüfen. Einmal fiel mir eine „besondere“ Wand auf. Diese sollte eine Art Sichtschutz am Eingang zu einer Jungentoilette bilden. Sie war eine Woche zuvor gebaut worden. Aber wenn man sie leicht berührte, wackelte sie, ich rüttelte noch ein bisschen fester, und die Wand brach zusammen. Der Maurerpolier wurde Zeuge davon, und ich bemerkte seinen Schock.
Natürlich wusste ich, wo ähnliche Wände waren, und ging hin, um nachzusehen. Der Vorarbeiter raste an mir vorbei und stürmte in den nächsten Toilettenraum, und bevor ich dort ankam, hörte ich ein krachendes Geräusch. Er flitzte eine Etage höher und es gab noch mehr krachende Geräusche. Dann mauerten wir beide eine richtige Verbindung mit der Außenwand . Wir konnten uns nicht miteinander verständigen, aber er verstand. Und nach diesem Vorfall schien er immer auf mich zu warten, wenn ich auf der Baustelle ankam. Wir machten dann einen Rundgang, um uns alle geleisteten Maurerarbeiten anzusehen und sie gemeinsam zu überprüfen. Immer „High-5“-Qualität!
Ich erinnere mich auch an die Gipser – ihre Anwesenheit auf der Baustelle war immer dann offensichtlich, wenn ein Holzfeuer brannte, um einen riesigen 10-Liter-Wasserkessel zu erhitzen. Es gab auch eine behelfsmäßige, mit Folie ausgelegte „Wanne“, in der 2 Männer den Putz anrührten. Ich verspürte immer den Drang, mir eine kleine Putzmeister-Mischmaschine aus Deutschland zu besorgen, um diesen armen Gipsern das Leben leichter zu machen.
Auch ihr Chef war ein beeindruckender Mann. Mit Schnüren, Gipsklumpen und Nägeln kreierte er ein Bezugsraster für die jungen Arbeiter, die ihm folgten und die Wände verputzten. Es war fantastisch, wie er die Dicke und die scharfen Kanten ohne Messgeräte so genau hinbekam. Die Frauen der Mannschaft brachten den Männern auf dem Gerüst den Gips in 10-Liter-Eimern (und füllten ab und zu auch Tee nach). Sie trugen rote Kopfbedeckungen, wie es damals für die unverheirateten weiblichen Hilfskräfte auf Baustellen in Singapur üblich war.
Auf Baustellen gibt es ein Sprichwort: „Vertrauen ist gut. Kontrolle ist besser.“ Ich überprüfte deshalb die Qualität des Putzes mit einem Gummihammer und roter Sprühfarbe. Wenn der Putz hohl klang, nicht hielt oder abfiel, sprühte ich ein rotes „Redo!“-Graffiti. Mir wurde erzählt, dass der Chef des Verputzerteams, als er das Graffiti zum ersten Mal sah, selbst anfing, überall zu klopfen und ziemlich wütend auf sein Team wurde. Und das Ergebnis? Große Verbesserung – nur kleine Qualitätsprobleme!
Einige neue Katastrophen, die es zu bewältigen galt
Irgendwann finden alle Bauprojekte ein Ende. Der Bauausschuss musste alle ausstehenden und verbleibenden Aufgaben identifizieren und sie dem Auftragnehmer zur Bearbeitung vorlegen. Dazu erstellten wir lange Checklisten. Mit der Unterstützung fast des gesamten Lehrerkollegiums und einiger Eltern, die „Häuslebauer“ waren, schauten wir in jeden Winkel. Wir überprüften jede Steckdose, testeten alle Klimaanlagen, überprüften das Geräusch der Deckenventilatoren, stellten sicher, dass die Fenster in Putzstellung waren, überprüften ob die Schlösser funktionierten, prüften korrekte Maße und Ableitungen. Es war schon ein lustiges Bild, die verschiedenen Arbeitsteams mit Zollstöcken, Schraubenziehern und Klemmbrettern von Raum zu Raum wuseln zu sehen. Aber die Ausbeute war es wert.
Am 4. Dezember 1997 wurden die Gebäude offiziell eingeweiht. Ich war gut vorbereitet und hatte eine Rede in der Tasche, die ich gerne hier auch noch einmal eingefügt hätte. Es war eine Hommage an die vielen Menschen, die zur Entwicklung und zum Bau der Gebäude beigetragen hatten. Aber leider ist die Rede nach 24 Jahren im Übergang von Disketten zu Festplatten und vielen PCs/Laptops verschwunden.
In den ersten Wochen des offiziellen Schulbetriebs machte ich seltener Rundgänge über das Gelände. An einem Samstag sah ich, wie aus einem kleinen unscheinbaren Gebäude neben dem Kindergarten eine bräunliche Flüssigkeit austrat, und schloss aufgrund meiner technischen Kenntnisse, dass mit den Schwarzwasserpumpen etwas nicht stimmte. Die Abwässer aus den neuen Gebäuden, einschließlich der Toiletten, wurden im Keller dieses unscheinbaren Gebäudes gesammelt, um dann durch den Anschluss der Schule 16 m nach oben in die Kanalisation gepumpt zu werden.
Der Gärtner und ich stellten Nachforschungen and und stellten fest, dass eine Reihe von Ereignissen eine kleine Katastrophe verursacht hatte. Zum Glück hatte ich noch die elektrischen Schaltpläne zu Hause! Also fuhr ich nach Hause, holte Messgerät, Werkzeug und die Pläne. Ich durchstöberte die Geschäfte im Sim Lim Tower und fand die nötigen Ersatzteile und Kabel und reparierte die große Pumpe. Dann reinigte ich den Keller, wobei ich manchmal in den unangenehmen Flüssigkeiten waten musste. Als der Montag anbrach, nahmen wir ernsthafte Änderungen vor, um eine solche Katastrophe zu vermeiden.
Wie es danach weiterging
Ich wurde in den Vorstand der DSS gewählt, und arbeitete bis etwa 1999 in dieser Funktion weiter. Schließlich wurde ich Schatzmeister und war derjenige, der die letzten Schecks für den „DSS 29 Klassenzimmerbau“ unterzeichnete. Im Jahr 2000 verließen meine Familie und ich Singapur.
Vor ein paar Jahren schickte mir meine Tochter Henrike eine Stellenanzeige aus Singapur: Die GESS suchte einen Koordinator für den Bau des neuen Campus. Da ich den Verwaltungsleiter, Herrn Hermann, von einem früheren Besuch in Singapur kannte, schickte ich meine Bewerbung per E-Mail. Wir hatten ein nettes Telefongespräch. Die Baukosten von 80 bis 100 Millionen SGD schockierten mich. Ich wusste sofort, das bedeutet Stress! 20 Jahre älter und auf dem bayerischen Lande lebend, in einem kleinen Dorf und einem schönen Haus (natürlich von meiner Frau Regina gezeichnet) – reizte mich das Projekt nicht mehr. Ich ging mit dem Hund spazieren.
Ich habe meine Bewerbung zurückgezogen. Aber tief in meinem Herzen bereue ich es. Es wäre eine großartige Herausforderung gewesen!