Das Schuljahr neigte sich dem Ende zu und es war der Vorabend des letzten Schultages, aber 5 SchülerInnen der Grund- und Sekundarschule hatten noch einen letzten Termin in ihrem Kalender, bevor die Sommerferien beginnen würden.
Ganz gespannt und mit ihren Fragen für Herrn Pauli im Gepäck loggten sie sich in Zoom ein. Herr Pauli wählte sich währenddessen aus Deutschland ein. Zuvor hatten die meisten der SchülerInnen nur über unseren neuen Schulleiter gelesen, der im kommenden Schuljahr an die Schule kommen wird. Nun sollten sie direkt mit ihm interagieren, in einer gemütlichen und informellen, wenn auch virtuellen Umgebung, und den neuesten Zuwachs zur GESS-Familie ein wenig besser kennenlernen.
Herr Pauli schloss sich dem Gespräch mit viel Elan an, obwohl es in Deutschland noch recht früh war. Wir begannen mit einer Vorstellungsrunde und das Eis war schnell gebrochen. Es lagen viele Kilometer und einige Stunden zwischen uns, aber das störte das herzliche Miteinander zwischen den SchülerInnen und unserem neuen Schulleiter überhaupt nicht.
Gleich zu Beginn fragten einige von ihnen Herrn Pauli nach seinen Plänen und Ideen für die Schule. Natürlich waren die SchülerInnen neugierig, was unter Herrn Paulis Leitung auf sie zukommen würde. Herr Pauli betonte, dass er nicht mit vorgefertigten Plänen an die Schule kommen wolle, sondern sich erst einmal im direkten Austausch mit LehrerInnen und SchülerInnen ein Bild von der Schule machen wolle, um dann gegebenenfalls Veränderungen anzustoßen.
Positiv überrascht war Herr Pauli auch, als ihn der Fünftklässler Tylor fragte:
„Was möchten Sie in Ihren ersten 100 Tagen an der GESS erreichen?“
Er erzählte, dass er erst eine Woche zuvor an einem Treffen mit der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen in Deutschland teilgenommen hatte, die sich um Angelegenheiten kümmert, die LehrerInnen im Ausland betreffen. Bei diesem Treffen sei ihm die gleiche Frage gestellt worden. Er wiederholte gerne, dass er die ersten 100 Tage dazu nutzen möchte, die Kultur, die SchülerInnen und den Campus der GESS wirklich kennen zu lernen und sich dazu so oft wie nötig mit SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und dem Vorstand zu treffen. Mit diesem Überblick, sei er danach in einer besseren Position, die GESS-Gemeinschaft vorwärts zu führen.
Saskia, eine Teilnehmerin aus der Klasse 8, fragte Herrn Pauli, wann seine Leidenschaft für das Unterrichten begann. Herr Pauli erzählte, dass sein Interesse für diesen Beruf auf die Zeit zurückgeht, als er noch ein Grundschulkind war.
Diese Diskussion veranlasste unsere SchülerInnen dazu, mehr über ihre eigenen Ambitionen zu erzählen; wir hörten eine Vielzahl von Antworten, die von ModedesignerIn über BuchladenbesitzerIn bis hin zu KrebsforscherIn reichten. Dies war ein besonders schöner Teil des Gesprächs und Herr Pauli merkte an, dass es für ihn eine großartige Erfahrung war, von den Träumen der SchülerInnen zu hören und ermutigte sie, weiterhin ihre Passionen auf verschiedene Weise zu finden und ihnen nachzugehen.
Saskia, die zuvor erzählte hatte, dass sie sich mitunter auch das Unterrichten als Beruf vorstellen könnte, nutzte diese Gelegenheit, um Herrn Pauli nach seinem Rat für angehende PädagogInnen zu fragen. Herr Pauli sagte, dass es wichtig sei, seine SchülerInnen gern zu haben, da man sonst keine gute Lehrperson wird. Er gab auch Ratschläge, wie man seine Leidenschaften erkunden kann, indem man sie von klein auf durch entsprechende Aktivitäten erkundet und ausprobiert.
Während sich die SchülerInnen weiter mit Herrn Pauli bekanntmachten, erkundigten wir uns nach seinen Interessen in Bezug auf Musik, Lieblingslektüre, Lieblingsessen und so weiter. Nebenbei kamen noch einige wirklich lustige Fragen auf! Die SchülerInnen wollten unter anderem wissen, welche Krawatte Herr Pauli am liebsten mag und wie seine Katze heißt (Herr Paulis Familienkatze wird auch mit ihm nach Singapur reisen).
Natürlich kann es kein Gespräch über Essen geben ohne dabei auch über die vielfältige Esskultur in Singapur zu sprechen. Obwohl Herr Pauli mit der hiesigen Küche nicht allzu vertraut ist, war er empfänglich für die Ideen und Empfehlungen der Studenten, die gerne mehr über einige ihrer Lieblingsspeisen und lokalen Gerichte wie Nasi Lemak, Satay und Laksa erzählten. Die Liste der „Must-tries“ wartet nun auf Herrn Pauli!
Die Empfehlungen hörten aber nicht beim Essen auf. Nachdem sie erfahren hatten, dass Herr Pauli gerne Rad fährt, gaben Sophie und Tyler Auskunft über ihre Lieblingsorte in der Natur: den Green Corridor und den East Coast Park. Gwyneth erzählte, dass sie den Singapurer Zoo liebt.
Gwyneth, eine begeisterte Leserin, fragte Herrn Pauli auch nach seinen Lieblingsbüchern und empfahl einen ihrer persönlichen Favoriten – die Hunger Games-Reihe.
Die Stunde verging wie im Flug und bald war es an der Zeit, das Gespräch zu beenden; Herr Paulis Tag in Karlsruhe hatte gerade begonnen und er hatte einen vollen Tag vor sich. Die SchülerInnen wünschten Herrn Pauli eine gute Reise nach Singapur und während alle den Chat per Mausklick verließen, blieb die Wärme des Gesprächs zurück.
Wenn Herr Pauli an der GESS ankommt, erwarten ihn nun zumindest ein paar schon bekannte Gesichter, die sich erkundigen werden, ob er seine Lieblingsradstrecke schon gefunden hat, ob er viele der Essensempfehlungen probiert hat und wie es seinem Kater Moritz geht.