Für Agisa naht das 10-jährige Jubiläum an der GESS und sie hat dennoch nichts von ihrer Energie verloren, die sie seit dem ersten Tag in den Vorschulischen Bereich der GESS gebracht hat! Ihre Liebe zur frühkindlichen Bildung ist seitdem stetig gewachsen und sie leitet ihr Klassenzimmer mit unverkennbarer Kreativität und großem Eifer, junge Köpfe zu begeistern. Erfahren Sie hier mehr über die Vorschulpädagogin Agisa:
Hallo Agisa, erzählen Sie uns mehr über Sie und Ihre Geschichte!
Ich komme ursprünglich von den Malediven, lebe aber seit etwa 20 Jahren in Singapur. Nachdem ich in der Vergangenheit in Deutschland Lehramt studiert hatte, begann ich meine Reise als Erzieherin auf den Malediven, um ältere Kinder zu unterrichten. Danach habe ich mein Interesse für Marketing und Branding entdeckt, da ich mich beruflich verändern wollte. Ich habe ungefähr 6 Jahre für das Maldives Tourism Promotion Board gearbeitet und bin dann nach Singapur gekommen, wo ich weiterhin in der Marketingbranche für Unternehmen wie MTV gearbeitet habe.
Nachdem ich geheiratet und meine Tochter bekommen hatte, faszinierte mich dann die frühkindliche Entwicklung und ich entschied mich, diesen neuen Berufsweg einzuschlagen. Zuerst habe ich ein Diplom in frühkindlicher Bildung an der Modern Montessori International erworben. Danach setzte ich mein Studium in Großbritannien fort, wo ich eine IB-zertifizierte Pädagogin wurde und meinen Master in Internationaler Pädagogik machte.
Was hat Sie zur GESS geführt?
Ich bin seit 2012 an der GESS und bin Lehrerin und EdTech (Educational Technology) Coach für den Vorschulischen Bereich hier an der GESS. Anfangs suchte ich für meine Tochter eine internationale Schule in Singapur. Nach meinem Besuch an der GESS sagte ich zu meinem Mann, dass dies die richtige Schule sei. Es fühlte sich einfach gut an. Die Schule hatte ein ausgeprägtes Gemeinschaftsgefühl. Ich fand es auch toll, wie die GESS spielerisches Lernen einsetzte – es gab viele praktische Aktivitäten, an denen die SchülerInnen teilnehmen konnten. Ich hatte einfach das Gefühl, dass dies der richtige Ort für meine Tochter war. Somit kam meine Tochter schon vor mir an die GESS.
Nach dem Studium habe ich mich auch an anderen Schulen umgesehen, um dort zu unterrichten und wieder einmal überzeugte mich die GESS und ich hatte ein gutes Gefühl hier zu arbeiten. Ich habe mich hier einfach wohl gefühlt. Um genauer zu sein, finde ich die Vielfalt an der Schule sehr positiv und interessant. Es lädt zum interkulturellen Verständnis ein. Auch das Kollegium selbst ist sehr vielfältig und ich habe mich sehr willkommen gefühlt, weil alle so offen und hilfsbereit waren. Deshalb habe ich mich für die GESS entschieden.
Was sind Ihre schönsten Erinnerungen aus Ihrer Zeit als Pädagogin an der GESS?
Es gibt eine besondere Erinnerung, die heraussticht. Wir haben mit den Kindern eine Lerneinheit darüber gemacht, wie sich unser Handeln auf die Umwelt auswirkt, mit Schwerpunkt auf die negativen Auswirkungen von Müll. Bei einem Spaziergang mit den Kindern bemerkten diese, dass einige Affen aus einer Abfalltonne fraßen. Vor allem ein kleines Mädchen hat sich darüber sehr aufgeregt. Sie machte sich Sorgen darüber, dass die Affen den Müll fressen.
Darauf basierend wurde ein großes Design-Thinking-Projekt gestartet.
Wir haben angefangen uns zu überlegen, wie es dem Affen möglich war, den Müll aus der Abfalltonne zu holen. Die Kinder entdeckten das Loch im Mülleimer, durch das die Affen den Müll herausfischten. Daraufhin entwarfen die Vorschulkinder einen neuen Mülleimer, in den man weiterhin Müll werfen konnte, aber aus dem die Affen den Müll nicht mehr hinausfischen konnten. Wir schickten daraufhin einen Brief an die NEA (National Environment Agency) mit unserem Design und schlugen eine Änderung des Designs der Behälter vor, damit sich die Affen zukünftig nicht verletzt können.
Das Lernen war ganzheitlich und dynamisch– die Kinder mussten die Maße für ihren Mülleimer nehmen und den Brief schreiben. Das Beste daran war, dass dieses Projekt zu 100% von den Schülern initiiert wurde und die reale Welt betraf. Sie fühlten sich durch das Projekt ermutigt, und hatten das Gefühl, etwas tun zu können.
Das ist eine großartige Geschichte! Gibt es noch andere Erinnerungen, die Sie teilen möchten?
Eine andere Erinnerung, die mir besonders auffällt, ist ein ganz besonderes Projekt, das wir mit den Kindern gemacht haben, namens The Purple Planet. Es ist durch das Buch „Der kleine Prinz“ inspiriert.
Wir starteten eine Lerneinheit zum Thema „How We Express Ourselves“ und lasen den kleinen Prinzen als Text. Die Kinder führten die Geschichte weiter, sie fragten: „Was passiert, nachdem der kleine Prinz die Erde verlassen hat?“ Sie beschlossen, dass der kleine Prinz nun auf einem anderen Planeten namens The Purple Planet wohnt. Und sie haben ihren eigenen Planeten erschaffen. Dieser Planet hatte alles Gute von der Erde wie Bäume und Tiere, abzüglich all der Dinge, die sie nicht mochten, wie Umweltverschmutzung und Tierquälerei. Es war ein Projekt, bei dem viel aus verschiedenen Themenbereichen gelernt wurde. Wir haben daraus ein wirklich großes Design-Thinking-Projekt gemacht. Dabei arbeiteten wir auch mit der dritten Klasse der Grundschule zusammen. Die SchülerInnen bauten Raumschiffe, um zu diesem Planeten zu fliegen. Es war ein sehr schönes Projekt mit so vielen interessanten Elementen. Die Kinder waren so glücklich, und konnten es kaum erwarten wieder in die Schule zu kommen, um an ihrem Projekt zu arbeiten. Das ist etwas, an das ich mich immer erinnern werde.
Was lieben Sie am Unterrichten besonders?
Ich finde, es ist einer der bereicherndsten Berufe. Vor allem, wenn man kleine Kinder unterrichtet. Man kann keinen schlechten Tag in der Schule haben, weil sie einfach so liebenswert sind. Die Kinder haben so viel Wärme und Liebe, dass man seine Probleme einfach vergisst, wenn man mit ihnen im Klassenzimmer ist. Abgesehen davon liebe ich es, Beziehungen zu den Kindern aufzubauen. Sie haben eine so wunderbare Art zu denken und die Welt zu betrachten. Ich glaube, dass man immer jung bleibt, wenn man in einem Vorschulklassenzimmer arbeitet. Außerdem erlebe ich, wie die Kinder komplexe Konzepte in einem so jungen Alter verstehen; das ist wirklich erstaunlich und sehr bereichernd.