Name
Jonas Tausent
Schulzeit an der GESS
1993-1996 (Kindergarten/Vorschule), 2007-2009
Wie ging es nach deiner Zeit an der GESS für dich weiter?
Nach dem Abschluss bin ich zurück nach Deutschland gegangen, habe in meiner Heimatstadt Hamburg Betriebswirtschaft studiert und dies mit ein paar Monaten Auslandsaufenthalt kombiniert. Auslandsaufenthalte sind natürlich nichts Neues für GESS-SchülerInnen, aber es war wirklich schön, ein Semester lang außerhalb von Oslo in Norwegen zu leben, obwohl es während meines Aufenthalts von Januar bis Mai sehr kalt war. Außerdem habe ich einen Sommer in Barcelona verbracht. Nachdem ich mein Studium mit einem Bachelor in Business Management abgeschlossen hatte, zog ich erneut um – diesmal innerhalb Deutschlands – und begann bei einer Frankfurter Bank zu arbeiten.
Berufsleben
Nachdem ich bei einer Bank in Frankfurt in mein Berufsleben gestartet bin, habe ich dort fünf Jahre lang als Börsenhändler sowie Berater für Kapitalmarktthemen gearbeitet und wurde dann vor knapp 2 Jahren angesprochen und davon überzeugt, in die Schweiz umzuziehen. Ich arbeite jetzt in einem Bereich, der sich Investor Relations nennt. Dies ist ein Beratungsjob in dem Sinne, dass ich einerseits das Unternehmen und den Vorstand in Bezug auf Kapitalmarktentwicklungen berate und andererseits versuche, die Botschaft des Unternehmens an die Investoren und die allgemeine Öffentlichkeit weiterzutragen. Es ist also eine Art Doppelrolle. Wir arbeiten in einem kleinen Team, in dem die Unternehmenskommunikation und die spezialisierte Investorenrolle in derselben Abteilung angesiedelt sind. Mir gefällt der Job sehr gut, denn es ist nie langweilig. Es gibt immer etwas Neues zu tun.
Woran erinnerst du dich besonders gerne, wenn du an deine Zeit an der GESS denkst?
Unser Abiturjahrgang war recht klein, ich glaube, wir waren zu zwölft als wir zusammen unseren Abschluss gemacht haben. Vom ersten Tag an waren wir eine sehr eingeschworene Truppe, die immer etwas zusammen unternahm. Wenn ich mich recht erinnere, war die Hälfte des 12. Jahrgangs in der Volleyballmannschaft und hat zusammen Turniere gespielt. Natürlich stehen wir uns jetzt nicht mehr so nahe wie früher, aber diese Freundschaft ist etwas, das bei mir wirklich hängen geblieben ist. Wenn ich jetzt neue Leute treffe, versuche ich, ihnen gegenüber so offen und freundlich wie möglich zu sein und sie sehr schnell einzubeziehen, genauso wie ich 2007 nach meiner Rückkehr zur GESS aufgenommen wurde.
Was vermisst du am meisten an deiner Zeit an der GESS?
Ich habe viele Erinnerungen; wenn ich zurückblicke, denke ich an die Stadt und die Menschen, die ich getroffen habe. Wenn ich an die GESS denke, denke ich an die großartigen LehrerInnen, einige von ihnen sind vielleicht noch an der GESS. Dann ist da noch der alte Campus, der damals noch die Heimat der Schule war. Daran denke ich auch gerne zurück. Den neuen Campus habe ich 2018 besucht, also nur ein paar Wochen oder Monate nach der Eröffnung des neuen Campus. Das war wirklich spannend. Insgesamt vermisse ich glaube ich einfach das ganze Erlebnis.
Was vermisst du am meisten an Singapur und deinem Leben hier?
Natürlich ist das Essen etwas, das ich vermisse. Die Küche Singapurs ist etwas, das in Europa nicht so leicht zu finden ist. Es gibt vielleicht hier und da ein oder zwei gute Restaurants, die eine bestimmte kulinarische Nische bedienen und das versetzt einen ein bisschen zurück, aber das gesamte Essenserlebnis ist etwas, das man in Europa so nicht findet. Das vermisse ich sehr. Zweitens vermisse ich es, einfach an den Strand gehen zu können. Gut, ich habe den Bodensee in der Nähe, aber das ist nicht das Gleiche. Und dann ist da natürlich die Stadt selbst. Sie ist so ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen, in dem man dauernd neue Entdeckungen und Erlebnisse machen kann. Dies habe ich nirgendwo sonst so erlebt.
Inwiefern hat deine Zeit in Singapur und an der GESS dein weiteres Leben geprägt und beeinflusst?
Diese Zeit hat mich denke ich stark beeinflusst, denn ohne Singapur oder speziell die GESS wäre ich nicht mit so vielen verschiedenen Menschen, verschiedenen Perspektiven und Kulturen in Kontakt gekommen. Dann ist da noch Englisch. Es fällt mir schwer Fremdsprachen zu lernen, das meiste habe ich schon wieder vergessen, aber Englisch ist die Fremdsprache, die hängen geblieben ist, die ich wirklich gebrauchen konnte, also ist das sehr nützlich. Ein anderer Aspekt ist das Risiko: Es ist ein Risiko, sich neuen Menschen zu öffnen, neue Dinge auszuprobieren, vielleicht eine neue Sportart auszuprobieren. Man muss aufgeschlossen sein und bereit sein, neue Dinge zu erleben. Ich habe gelernt, dass ich Risiken eingehen musste, um weiter zu kommen. Und ich denke, der Job, den ich jetzt habe, und der Ort, an dem ich jetzt lebe, sind das Ergebnis meiner Bereitschaft, etwas zu wagen und etwas Neues zu tun, etwas Neues auszuprobieren, und für mich ist das die wichtigste Erkenntnis aus meiner Zeit an der GESS.
Hast du Ratschläge oder Erfahrungen, die du gerne mit den derzeitigen Schülerinnen und Schülern der GESS teilen würdest?
Meine Ratschläge knüpfen an das an, was ich zuvor über das Eingehen von Risiken gesagt habe: Probiert neue Dinge aus, geht raus, tut etwas! Auch wenn ihr in dem Moment denkt „Oh, ich weiß nicht, vielleicht ist das nichts für mich, ich kenne diese Leute ja gar nicht so gut…“. Probiert es einfach aus und wenn es nichts für euch ist, könnt ihr immer noch wieder aufhören, nicht noch einmal hingehen oder euren Ansatz überdenken. Wenn es dann doch zum Schlimmsten kommt, habt ihr immer noch eine Erfahrung gemacht und das ist eine der wichtigsten Sachen, die SchülerInnen einfach selbst erleben müssen. Das Gleiche gilt dafür, was ihr nach dem Abschluss studiert, welche Jobs ihr annehmt. Seid offen für Dinge, probiert neue Dinge aus und geht nicht nur auf ausgetretenen altbekannten Pfaden. Jeder kann sich bei der großen Firma XYZ bewerben und dort arbeiten, aber vielleicht werdet ihr feststellen, dass ihr in kleineren Firmen, kleineren Büros glücklicher seid und ihr vielleicht mehr Dinge erleben könnt, denn Teil kleinerer Teams zu sein, führt tendenziell zu vielfältigeren Aufgaben, ganz verschiedenen Dingen, die ihr jeden Tag erleben könnt.
Du gehörst auch zu den GESS Alumni und möchtest gerne deine Erinnerungen an deine Zeit hier mit uns teilen? Bitte schicke uns eine E-Mail an alumni@gess.sg, wir freuen uns darauf dich kennenzulernen!