Eine unerwartete Herausforderung
Alles begann im Januar, am zweiten Tag des chinesischen Neujahrs, als das GESS-Krisenteam zu seinem ersten Treffen zusammentrat. Während der Rest der Welt der Ansicht war, dass Covid-19 nur eine Krise in einem anderen Land sei, erkannte das GESS-Krisenteam schnell, dass es sich hier um ein internationales Problem handeln könnte, welches sich auch auf Singapur auswirken würde.
Innerhalb von 24 Stunden entwickelte das Krisenteam ein Protokoll und einen Matrix-Aktionsplan und bereits am nächsten Schultag begann unsere Schule mit den Temperaturmessungen.
Die GESS stellte sicher, dass sie einen proaktiven Ansatz verfolgte und den staatlichen Vorschriften zur sicheren Distanzierung und zum Schutz des Campus konsequent immer einen Schritt voraus war.
„Keiner von uns hatte jemals zuvor eine globale Pandemie erlebt. Für mich als Schulleiter war in den ersten Monaten der Krise die größte Herausforderung, auf die sich ständig ändernden Anforderungen aufgrund sich ändernder Situationen und staatlicher Richtlinien zu reagieren.“, sagt Christof Martin, Schulleiter der GESS.
Die Richtlinien mussten häufig von verschiedenen Behörden in Singapur eingeholt und hinsichtlich ihrer Bedeutung und Auswirkung gegeneinander abgewogen werden. Die Schule musste die Vorschriften dann unter immensem Zeitdruck umsetzen. Dies bedeutete lange Abende und Wochenendarbeit für das Krisenteam, welches daran arbeitete, den Überblick über die sich ständig ändernde Situation zu behalten, besonders als dann ab März die Grenzen geschlossen wurden.
Julian Keith, Director of Marketing and Admissions und verantwortlich für Krisenkommunikation, sagte: „Es spielt keine Rolle, wie viele Kurse, Abschlüsse oder jahrelange Erfahrung Sie im Umgang mit Krisenkommunikation haben. Nichts ist vergleichbar mit der Situation von COVID-19. Es war ein langes, anstrengendes und sich ständig veränderndes halbes Jahr.“
„Die Herausforderung bestand nicht nur darin, unsere Standards hoch zu setzen und sie täglich zu überprüfen, sondern wir mussten diese Vorschriften auch effektiv und einfühlsam unserer Gemeinde mitteilen.“
Meike Angelicia, die Managerin des Schulbetriebs an der GESS, musste sich ebenfalls mit der massiven Aufgabe befassen, sicherzustellen, dass Bus- und Kantinenservices sowie CCA-Aktivitäten, die hauptsächlich von externen Anbietern bereitgestellt werden, sicher und reibungslos ablaufen. „Wir mussten garantieren, dass wir alle betrieblichen Regeln einhalten, unsere Schüler schützen und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen nicht beeinträchtigen.“, sagte Meike.
Das Krisenteam erkannte sehr schnell, dass es kein „Business as usual“ geben würde, und begann dann, ein Problem nach dem anderen anzugehen sowie schnell Risikomanagementpläne zu entwerfen, die Maßnahmen zur Bekämpfung von Pandemien und Maßnahmen zur Schadensminderung umfassten.
Auch das Personalabteilungsteam musste sich schnell auf die sich ändernde Situation einstellen. Von der Sicherstellung, dass alle Mitarbeiter auf dem Campus zweimal täglich ihre Temperatur aufzeichnen, über die Erstellung von Reiseerklärungen von Mitarbeitern, die auf Privat- und Geschäftsreisen sind, bis hin zur Einführung flexibler Arbeitsregelungen, wie gestaffelte Teams und Arbeitszeiten, musste viel organisiert werden. Helena Santos, die Pandemie-Managerin und Leiterin der Personalabteilung, erklärt: „Das Wichtigste für uns war und ist die Sicherheit unserer Schüler, Mitarbeiter und Gemeinschaft. Wir stellten sie immer in den Mittelpunkt aller Entscheidungen.“
Als die Fälle in Singapur zunahmen und die Regierung die Reisebeschränkungen verschärfte und mehr Mitteilungen über die Stay Home Notices herausgab, war das Erste-Hilfe-Team noch mehr gefragt.
Das Erste-Hilfe-Team unter der Leitung von Melanie Simon, stellvertretende Pandemie-Managerin und Krankenschwester an der GESS, musste neue Verfahren für den Umgang mit COVID-19-Verdächtigen entwickeln und einen Isolationsbereich einrichten, während sie weiterhin ihre tägliche Arbeit erledigte. Sie mussten auch lernen, wie sie Verdachtsfälle entsprechend untersuchen und Mitglieder der GESS-Gemeinschaft, einschließlich deren Familienmitglieder, unter Stay Home Notice und Quarantine Order aufspüren und sie über die beste Vorgehensweise beraten.
Bald darauf startete die Regierung den Circuit Breaker und für 2 Monate wurde Lernen zu Hause und Fernarbeit zur Norm, da der Campus geschlossen wurde. Während dieser Zeit arbeitete das GESS-Krisenteam weiter hart und bereitete sich auf zukünftige Szenarien vor.
Das Lernen zu Hause aus der Perspektive der Eltern
GESS-Eltern wurden während des Home-based-learnig noch aktivere Partner der Schule beim Unterrichten ihrer Kinder. Positive Worte von Eltern wie Katja Paus, die auch Vorsitzende des Gesamtelternbeirates ist, motivierten die Schule, die Lehrer und das Personal.
„Das Homeschooling war professionell organisiert und hat für mein Kind sehr gut funktioniert. Wir hatten keine größeren Probleme. Die Lehrer hatten alles professionell geplant und gut ausgeführt.“, bemerkte Katja, die auch die nahtlose Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem Gesamtelternbeirat in diesen schwierigen Monaten wertschätzte.
Hanne und Henrik Bloksø waren auch unglaublich dankbar für die Anstrengungen, die beim Lernen zu Hause unternommen wurden:
„Alle Lehrer waren sehr gut vorbereitet und konnten unsere Kinder einbeziehen und waren in der Lage, das Interesse während des gesamten Unterrichts hochzuhalten, obwohl dies auch eine neue Situation für die Lehrer war.
Wir waren sehr froh, dass unsere Kinder den Unterricht bis zum Ende des Schuljahres und innerhalb des geplanten Lehrplans fortsetzen konnten. Sie konnten den Unterricht auch ohne unsere Hilfe konzentriert und unabhängig verfolgen und erzielten ein gutes Ergebnis! Außerdem waren Sie jeden Tag sehr positiv und äußerst gut vorbereitet. Selbst nach der Schule haben Sie noch 1-2 Stunden gelernt, um sich auf den nächsten Tag vorzubereiten.
Die größte Herausforderung für unsere Kinder war jedoch der reduzierte soziale Kontakt mit ihren Freunden.“
Alle Beteiligten haben viel gelernt
Während die Schüler weiter lernten, lernte auch der Rest der Schule, wie wir unsere Schüler schützen und sicherstellen können, dass sie trotz der außergewöhnlichen Umstände so viel wie möglich von ihrem Schulleben erleben konnten.
Insbesondere das GESS-Krisenteam hatte in diesen Zeiten eine steile Lernkurve. Zum Beispiel lernten Meike Angelicia, die Mangagerin des Schulbetriebes, und ihr Team schnell, wie man die richtige Technologie einsetzt, um einige betriebliche Probleme während der Krise zu überwinden. Ihr Team nutzte Zoom und andere Plattformen wie YouTube, um kontinuierlich Arbeitsgemeinschaften nach der Schule (CCA, LEP und VIP) bereitzustellen. „Dinge, die wir vorher nie für möglich gehalten hätten, konnten tatsächlich hervorragend ausgeführt werden.“, sagte Meike.
Andere, wie Melanie Simon, Stellvertretende Pandemie-Managerin und leitende Krankenschwester, besuchten sogar Kurse zur beruflichen Weiterentwicklung wie z. B. einen Harvard Online Course zum Thema Pandemien. „Mit dem Wissen, das ich erlernt habe, konnte ich dann während der Krise eine Pandemierichtline entwickeln.“, sagt Melanie.
„Die wichtigste Lernerfahrung für viele von uns im Krisen- und Führungsteam war, dass GESS in einer Zeit der Not, einer Zeit der Krise, wirklich als EINE Schule fungieren kann. Der Teamgeist, der Zusammenhalt und das Engagement für unsere Gemeinschaft war erstklassig.“ sagte Herr Martin, der Schulleiter der GESS.
Die Silberstreifen am Horizont
„Wir sind sehr glücklich, dass unsere GESS-Gemeinschaft uns in diesen herausfordernden Monaten sehr stark unterstützt hat und enger zusammengerückt ist. Die Botschaften der Unterstützung, die wir erhalten haben, haben uns wirklich die Energie und den Geist gegeben, uns durch die langen Stunden und Erschöpfungszustände zu bringen.“, sagte Herr Martin mit viel Stolz in seiner Stimme.
Herr Martin war auch besonders erfreut darüber, wie viel qualitativ hochwertige Bildung auch während der Krise möglich war und wie Schüler, Lehrer und Eltern ihre digitalen Fähigkeiten nutzten, sie dann erweiterten und im Alltag einsetzten. „Ich hätte mir nie vorstellen können, was alles selbst im Kindergarten und in den ersten Klassen der Grundschule möglich war und welche enorme Kreativität die Krise in den Köpfen der Menschen auslöste.“
Das Wunder des menschlichen Geistes und die Widerstandsfähigkeit beeindruckten Meike Angelicia, die die den Schulbetrieb leitet. Sie erlebte aus erster Hand, dass die GESS-Gemeinschaft, wenn es schwierig wird, aushalten, sich anpassen und herausragende Leistungen erbringen kann, und das jeder, vom jüngsten bis zum ältesten, sich an die „neue Normalität“ anpasst, sicheres Distanzieren übt, den ganzen Tag eine Maske trägt, den eigenen Tisch abwischte und so weiter.
Bei der engen Zusammenarbeit mit Mitarbeitern des Bus- und Kantinenservices konnte sie voller Bewunderung erleben, wie diese ohne Murren bereit waren, sogar über die Leistungen hinauszugehen, für sie beauftragt wurden.
„Die Fähigkeit der Schule, so schnell zu reagieren, und das absolute Engagement aller GESS-Kollegen und Auftragnehmer, unsere Kinder zu schützen, war erstaunlich.“, sagte Meike.
Julian Keith, der Director für Marketing und Admissions, machte das Beste aus den vielen Vormittagen, die er an dem Eingang der Buseinfahrt verbringen musste, um einen reibungslosen Ablauf der Temperaturprüfung und die Händedesinfektion zu gewährleisten.
„Die tägliche Temperaturkontrolle am Eingang der Buseinfahrt war für mich persönlich der Höhepunkt meines Tages, da ich dann unsere Schüler traf. Es war eine einzigartige Erfahrung für mich, unsere Schüler besser kennenzulernen, Witze auszutauschen und auch die vielen ausgefallenen Möglichkeiten zu bestaunen, wie unsere Schüler Kunstwerke aus den täglichen Temperaturprüfungsstickern erstellten.“, so Julian.
Helena Santos, unsere Pandemie-Mangagerin und Personalleiterin, meinte, es sei wichtig, positiv zu bleiben: „Ich denke, die schlimmsten Situationen bringen das Beste in den Menschen hervor. Da ich selbst drei Monate lang isoliert war, erfuhr ich, dass es in jedem Moment der Dunkelheit auch unzählige Momente des Lichts gibt – kleine Gesten des Mitgefühls der Familie und Kollegen, die es mir ermöglichten, zu sehen, worauf es ankommt.“
Tadellose Teamarbeit
Alle Mitglieder des GESS-Crisis-Teams betonten, dass das gute Teamwork sie am Laufen hielt und was für eine positive Erfahrung dies für sie war. Dies galt auch für das Erste-Hilfe-Team: „Wir hatten so viele Herausforderungen und wir haben alle zusammengearbeitet, jeder brachte sein Fachwissen ein und war flexibel genug, um Pläne zu ändern und kurzfristige Änderungen der Verantwortlichkeiten zu akzeptieren.“, sagte Melanie Simon.
„In einer Krise zeigt es immer, wie gut eine Organisation positioniert ist und welcher Geist darin herrscht. Ich bin wirklich stolz auf die gesamte Schule, wie alle zusammengehalten haben, sich gegenseitig unterstützt und geholfen haben.“, sagte Herr Martin, wissend, dass viele Mitarbeiter über viele Wochen 7 Tage in der Woche und lange Stunden arbeiteten, um so gut wie möglich für die Schüler und Familien da zu sein.
Für Meike war die Chance, mit Kollegen zusammenzuarbeiten, mit denen sie sonst nicht so eng zusammenarbeitet, großartig und sie ist überzeugt, dass sich die beteiligten Kollegen durch diese gemeinsame und schwierige Erfahrung auch persönlich viel mehr angenähert haben.
„Ich persönlich war sehr beeindruckt von dem absoluten Engagement des GESS-Krisenteams und aller GESS-Kollegen für die Sicherheit unserer Kinder.“, betonte Julian Keith, Director of Marketing and Admissions.
Helena Santos berichtete, dass es für das Krisenteam zunächst schwierig war, auf Fernarbeit umzusteigen, aber dass der Teamgeist und die positive Atmosphäre zwischen den Mitgliedern des GESS-Krisenteams sehr hilfreich war. Sie nutzten sogar einen informellen WhatsApp-Gruppenchat, um sich gegenseitig zu motivieren.
Ein Blick in die Zukunft
In den letzten Monaten hat sich viel getan, und Herr Martin versucht bereits, die aus der Krise gelernten Lektionen und Erfahrungen in die Zukunft zu überführen.
„Was wir alle in den letzten Monaten gelernt haben, ist, dass es in einer solchen Krise keinen Helden gibt. COVID-19 ist kein Brand in einem Gebäude oder Erdbeben. Die GESS-Gemeinschaft hat über sechs Monate lang ständig reagiert und sich angepasst. Die letzten sechs Monate fühlten sich manchmal wie eine unlösbare Mission an. Wir haben es jedoch bis hierhin geschafft und sind gut auf das vorbereitet, was vor uns liegt.“
„Alle, die am Schulleben beteiligt sind, verdienen großes Lob für ihr diszipliniertes Verhalten und ihre Arbeit für das Gemeinwohl. Ich bin sehr stolz, der Schulleiter der GESS zu sein! Ich möchte allen Schülern, Lehrern, Mitarbeitern und Eltern dafür danken.“, sagte Herr Martin. „COVID-19 wird auch in naher Zukunft ein Teil unseres Lebens bleiben. Ich hoffe jedoch, dass der Ansatz der Schule und die Unterstützung der Gemeinschaft auch in Zukunft und weit über diese Pandemie hinaus bestehen bleiben.“