Es ist fast zwei Jahrzehnte her, dass die Europäische Sektion der GESS gegründet wurde. Für zwei Personen an der GESS – Sarah Thomas und Shameer Bismilla – sind die letzten 17 Jahre ihres Lebens eng mit dem Wachstum der Grundschule der Europäischen Sektion verflochten. Als sie zum ersten Mal als Lehrkräfte der Klasse 1 das Team des noch jungen Grundschulbereichs der Europäischen Sektion verstärkten, blickten ihnen so viele Möglichkeiten entgegen. Also krempelten sie die Ärmel hoch und machten sich gemeinsam mit der kleinen Gruppe von Lehrkräften und dem damaligen Grundschulleiter an die Arbeit. Heute ist die Grundschule der Europäischen Sektion fest etabliert und genießt einen hervorragenden Ruf. Sarah ist die derzeitige Direktorin der Grund- und Mittelschule (Europäische Sektion), und Shameer unterrichtet nach wie vor und ist außerdem Koordinator für Lese- und Schreibfähigkeit. Wenn sie auf die vergangenen 17 Jahre und den langen Weg, den die Schule zurückgelegt hat, zurückblicken, ist der Stolz in ihren Stimmen unverkennbar; es ist fast so, als wäre Grundschule der Europäischen Sektion ein Kind, das sie aufgezogen haben.
Die Schülerinnen und Schüler der allerersten GESS-Jahrgänge, die Sarah und Shameer unterrichtet haben, sind inzwischen alle erwachsen und verfolgen wahrscheinlich ihre eigenen Karrieren. Sowohl Sarah als auch Shameer haben aber einige ihrer Arbeiten und Kreationen all die Jahre aufbewahrt – wertvolle Artefakte einer schönen Zeit.
Ein Projekt, das sie gemeinsam auf die Beine gestellt haben, ist ihnen noch immer in besonderer Erinnerung: Die Limonaden-Spendenaktion der allerersten 1. Klasse der Grundschule der Europäischen Sektion. Shameer erinnert sich, dass es eine chaotische Angelegenheit war. Die Kinder aber hatten jede Menge Spaß dabei, Limonade von Grund auf selbst herzustellen und Becher mit Limonade aus einem riesigen Bottich direkt vor der Bibliothek auf dem alten Jalan Jurong Kechil Campus auszuschenken. Jeder Becher Limonade kostete zwischen $0,10 und $0,20 und kam bei den anderen Schülerinnen und Schülern super an! Noch heute gibt es das Buch, in dem die Schulkinder den gesamten Prozess der Herstellung, der Verkostung und des Verkaufs der Limonaden festgehalten haben. Während sie die Seiten durchblättern, lachen Sarah und Shameer, als sie sich daran erinnern, dass die Kosten die Einnahmen überstiegen.
Es waren eindeutig andere Zeiten, mit einer kleineren Gruppe von Schulkindern und einem anderen Regelwerk. Sarah erinnert sich daran, dass sie einmal, als es in ihrem Unterricht darum ging, dass Kinder in verschiedenen Ländern nicht den gleichen Zugang zu denselben Dingen haben, die Klasse dazu brachte, Eimer mit Wasser in die Klassenzimmer und wieder hinaus zu tragen. Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern das Leben in Ländern näher zu bringen, in denen nicht alle einfachen Zugang zu Wasser hat.
Es waren nicht nur andere Zeiten sondern auch andere Räumlichkeiten. Sarah und Shameer haben beide den Großteil ihrer Zeit an der GESS an der Jalan Jurong Kechil verbracht, wo sich früher die Grundschule befand. Im Herzen der meisten langjährigen Grundschullehrkräfte nimmt der Campus in der Jalan Jurong Kechil einen besonderen Platz ein. Sowohl Sarah als auch Shameer erinnern sich an die häufigen Besuche von äußerst schelmischen Affen, die manchmal für Verwüstung sorgten. Shameer erinnert sich vor allem daran, wie er einmal für einen Elternsprechtag belegte Brote in seinem Klassenzimmer liegen ließ und versehentlich den Affen den Zugang zum Klassenzimmer ermöglichte, die sich einen Spaß daraus machten. Die Affen boten auch neue Möglichkeiten für den Unterricht – Shameer und Sarah erinnern sich daran, dass sie einen Affenexperten einluden, der mit den Schülerinnen und Schülern über die Affen und ihre Lebensweise sprach, was auch dazu führte, dass die Kinder diese Besucher nun besser verstehen konnten.
Der Geruch der Luft, der Regen, das üppige Grün, die Freiheit – all das verbinden Sarah und Shameer mit dem Campus in der Jalan Jurong Kechil. Sarah erzählt, dass die Kinder in der Mittagspause draußen spielten und sorglos über den Campus liefen, um den Fußballplatz herum, über den Spielplatz und durch den Gewürzgarten.
GESS war und ist nach meinen Kindern wahrscheinlich das Wichtigste in meinem Leben, und von Anfang an an diesem Projekt beteiligt zu sein, zu dessen Aufbau beizutragen und zu sehen, wohin es sich entwickelt, ist eine begeistert mich nach wie vor. Die GESS war wirklich sehr gut zu mir. Und ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo anders zu sein.
Sarah Thomas
Apropos Gärten: Sarah hat uns erzählt, dass auf dem Gelände Obstbäume von einer alten Obstplantage zurückgeblieben sind, die sich dort einmal befunden haben muss. Es gab dort eine Vielzahl von Bäumen, von solchen, die saftige Mangostanfrüchte trugen, bis hin zu verschiedenen Mangosorten. Bei Schulbesichtigungen führte Sarah die Eltern herum und zeigte ihnen die Obstbäume und erklärte ihnen, wo man die leckersten Früchte finden konnte. Wenn Sarah an diese Zeit zurückdenkt, erzählt sie, dass es ein besonderer Menschenschlag war, der sich damals für die Schule entschied – Menschen, denen das Ambiente der Schule gefiel und die die Fröhlichkeit spürten, die die Kinder ausstrahlten.
Die Schule hat sich seither in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt und verändert, aber in mancher Hinsicht ist sie auch gleich geblieben – die Schülerinnen und Schüler und die Gemeinschaft stehen immer noch im Mittelpunkt der GESS, und da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie Sarah und Shameer so lange an der Schule geblieben sind, wird dieser Gemeinschaftsgeist stets weitergelebt.
Es ist mir ein Vergnügen, schon so viele, viele Jahre an der GESS zu arbeiten, und ich glaube, dass ich mich zu einem großartigen Lehrer entwickelt habe (und) ich lerne gleichzeitig dazu. Es ist eine große Ehre, so lange an der GESS unterrichten zu dürfen. Vielen Dank. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!!
Shameer Bismilla